Opel-Zoo Kronberg
In diesem Jahr war der Opel Zoo in Kronberg Ziel unseres Familienausflugs am 25. August 2019. Der Opel Zoo erfreut sich offensichtlich großer Beliebtheit und schon bald nach Versenden des Rundbriefes erhielten wir die ersten Anmeldungen. Insgesamt nahmen 13 Familien teil. Viele kommen aus dem Rhein-Main-Gebiet, aber auch Familien aus dem Raum Fulda und der Wetterau konnten wir dieses Mal begrüßen. Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen war unsere Gruppe gegen 11:30 Uhr startbereit zum Erkunden der Anlage. Zwei Zoo-Pädagoginnen führten uns in zwei Gruppen eine Stunde durch den Zoo und standen für alle Fragen bereit.
Ein Höhepunkt der Tour war der Besuch bei den Geparden. Im Juni gab es im Opel Zoo zum ersten Mal Gepardennachwuchs und die sechs Jungtiere waren mit ihrer Mutter „Jamari“ erst seit kurzer Zeit im Freigehege. Könnt ihr alle sechs auf dem Bild erkennen?

Der Opel Zoo nimmt an internationalen Zuchtprogrammen zur Erhaltung gefährdeter Arten teil. Generell ist Nachwuchs im Zoo mit einigen Hindernissen verbunden. Auch bei Raubkatzen muss die „Chemie stimmen“. Da „Jamari“ keinerlei Interesse an ihrem männlichen Kollegen im Zoo hatte und die Verpaarung nicht klappte, wurde sie auf „Hochzeitsreise“ in den Zoo Münster geschickt. Offenbar erfolgreich und die niedlichen Gepardenjungen konnten wir aus kurzer Entfernung beobachten.
Die nächste Station war ein Besuch im Elefantenhaus. Wie alt werden Elefanten? Wie schwer sind sie? Wie unterscheiden sich afrikanische von indischen Elefanten? – Die Fragen waren kein Problem für die Kinder, die sich bestens auskannten und mit viel Interesse bei der Sache waren. Interessant waren auch die Exponate, die unsere Zoopädagogin mitgebracht hatte. Haare aus dem Schwanzhaar fühlen sich an wie Draht und auch Elefantenhaut konnten wir „fühlen“.

Im Opel Zoo leben derzeit zwei Elefantenkühe „Aruba“ und „Zimba“ zusammen mit dem zwölfjährigen Elefantenbullen „Tamo“, der 2013 aus dem Zoo Wuppertal in den Opel Zoo gebracht wurde. Wenn den älteren Damen der pubertierende „Tamo“ zu viel wird, werden sie getrennt. Das 2013 eröffnete neue Elefantenhaus ist darauf bestens angelegt. In den nächsten Jahren sollen junge Elefantenkühe für ein Aufzuchtprogramm nach Kronberg gebracht werden. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, denn es gibt es nur eine begrenzte Auswahl an Tieren zum Austausch. Auch die Persönlichkeit der Tiere muss bei Zoohaltung zusammenpassen.
Der Opel-Zoo betreibt bereits seit Jahrzehnten Zooforschung. Mit der Goethe-Universität Frankfurt besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Bereich Didaktik der Biowissenschaften und seit 2014 eine Stiftungsprofessur „Opel-Zoo Zootierbiologie“. Derzeit erforschen zehn Doktoranden des Fachbereichs Zoobiologie das Verhalten der Zootiere im Vergleich zum Leben in freier Wildbahn.
In diesem Jahr wurden fünf Masterarbeiten basierend auf Forschungen am „Lernort und Freilandlabor Kronberg“ erstellt. Aufzeichnung und Auswertung der Daten wird über eine speziell entwickelte Tablet-gestützte Software ermöglicht, die Tierlaute mit Hilfe einer speziellen Software analysiert. Auch künstliche Intelligenz wird eingesetzt, um das gefilmte Verhalten der Tiere automatisch in einzelne Verhaltenskategorien einzuteilen.

Im Bereich fachdidaktischer Forschung ist der Transfer von biologischem Fachwissen von der Universität in den Schulunterricht ein wichtiges Ziel. Im Rahmen des „Goethe-Bio Lab“ erhalten Studierende die Möglichkeit innovative Lernangebote für Schülerinnen und Schüler zu konzipieren, praktisch zu erproben und zu evaluieren. Der Aufbau einer professionellen Handlungskompetenz im Bereich Experimentalunterricht soll damit gefördert werden. Der Opel Zoo wird hier als außerschulischer Lernort angeboten und findet bei Lehramtsstudenten viel Interesse. Den letzten Stopp unserer Führung durften die Kinder auswählen und schnell haben sie sich auf einen Besuch am Erdmännchengehege geeinigt. Hier hatten wir wirklich unsere eigenen „Experten“ dabei, die ihr Wissen gerne an die Gruppe weitergaben!

Auch bei den Erdmännchen gab es Nachwuchs und wir konnten zwei Jungtiere im Freigelände beobachten. Erdmännchen sind sehr soziale Tiere und arbeiten in einer Gruppe eng zusammen. Während die Mutter auf Futtersuche ist, kümmert sich der Rest der Gruppe um den Nachwuchs, den sie beschützen und wärmen. Damit kein Streit in der Gruppe entsteht, tauschen sie fast ununterbrochen Kontakt- und Beschwichtigungslaute aus. Für die Erdmännchen herrschten bei unserem Besuch optimale Temperaturen und viele wärmten sich mit dem Bauch Richtung Sonne liegend. Ein Wächter ist stets auf Beobachtungsposten und hält aufgerichtet auf seinen Hinterbeinen auf einer Erhöhung im Gelände Ausschau nach Feinden. Bei Gefahr gibt er einen lauten Pfiff ab und alle Erdmännchen verschwinden blitzartig im Bau. Wir erfuhren, dass dies zum Beispiel bei einer Forschungsarbeit im Opel Zoo untersucht wurde.
Dafür hatte man Vogelattrappen über das Gelände fliegen gelassen und die Töne der Erdmännchen mit Mikrofonen aufgenommen und analysiert. Nach soviel Informationen und Laufen bei größter Sommerhitze war es Zeit, zum geselligen Teil des Familienausflugs überzugehen. Wir hatten zwei Hütten für den DGhK Familienausflug reserviert und waren dankbar über den Schatten während der Mittagszeit. Schon bald ergaben sich unter den Erwachsenen viele interessante Diskussionen und Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch. Die Kinder fanden währenddessen viel Abwechslung und Gelegenheit zum Klettern und Turnen auf dem großen Abenteuerspielplatz. Um 14:00 Uhr war der „offizielle“ Teil des Familienausflugs beendet. Ein Teil der Familien machte sich nochmals auf den Weg zur „Zoo Rally“ durch den Opel Zoo. Die meisten fuhren direkt nach Hause und freuten sich auf eine wohlverdiente Abkühlung im Schwimmbad oder Pool.
Wir hoffen, es hat allen Teilnehmern soviel Spaß wie uns bereitet und freuen uns schon auf den Familienausflug 2020!